5 häufige Fehler von Amazon Sellern – und wie du sie vermeidest
Der Verkauf auf Amazon bringt zahlreiche Herausforderungen und Fallstricke mit sich, die sowohl neuen als auch erfahrenen Verkäufer*Innen begegnen können. Diese Fehler kosten nicht nur Zeit, sondern auch Geld und können das Wachstum auf Amazon erheblich beeinträchtigen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du diese Fehler vermeidest, um deinen Umsatz zu steigern und langfristig erfolgreich im Amazon Business zu sein.
1. Keine oder unzureichende Produktrecherche und Nischenanalyse
Einer der größten Fehler, den viele Amazon Seller machen, ist eine fehlende oder nur oberflächliche Produktrecherche. Ohne eine gründliche Marktanalyse kannst du leicht in eine übersättigte Produktkategorie einsteigen oder Produkte wählen, für die es keine Nachfrage gibt.
Wenn sich in deiner Kategorie bereits viele etablierte Wettbewerber*Innen mit den gleichen oder sehr ähnlichen Produkten gibt, kann es mühselig sein gegen diese zu bestehen. Zum Beispiel sind Kategorien wie Smartphone-Hüllen oder Fitness-Tracker schon weitreichend abgedeckt. Ohne starke Differenzierung kann es hier schwierig werden aus der Masse herauszustechen.
So vermeidest du diesen Fehler:
- Detaillierte Marktanalyse: Nutze Tools wie Helium 10 oder AMZScout, um den Wettbewerb und die Nachfrage für deine gewählte Nische zu prüfen. Außerdem können diese Tools dir dabei helfen, Einblicke in Verkaufstrends und Marktchancen zu erhalten.
- Produkt-Recherche: Analysiere die Top-Produkte in deiner Nische, um deren Stärken und Schwächen kennenzulernen. Überlege dann, wie du dein Produkt differenzieren kannst, um es von denen deiner Wettbewerber*Innen abzuheben. Kund*Innen bevorzugen oft Produkte, die kleine, aber bedeutende Verbesserungen bieten.
- Saisonalität beachten: Achte darauf, ob deine Produkte saisonabhängig sind, und plane entsprechend. Saisonale Produkte können zwar große Chancen bieten, erfordern aber eine genaue Planung von Beständen, um saisonale Nachfragespitzen bedienen zu können und gleichzeitig Lagerkosten zu minimieren.
- Kundenprobleme identifizieren: Lies Kundenbewertungen zu ähnlichen Produkten, um häufige Probleme zu identifizieren. Dies hilft dir, Verbesserungen vorzunehmen und ein Produkt anzubieten, das die Bedürfnisse der Kund*Innen besser erfüllt.
2. Schlechte Produktfotos und unoptimierte Listings
Produktfotos, Titel und Bullet Points sind der erste Eindruck für potenzielle Käufer*Innen. Dieser Eindruck ist entscheidend, denn Kund*Innen kaufen Produkte oft aufgrund ihres visuellen Erscheinungsbildes sowie durch ansprechende Titel und Bullet Points. Schlechte Bilder oder unklare Beschreibungen beeinträchtigen deinen Verkauf erheblich und führen zu weniger Klicks und Käufen. Eine gute Beschreibung sollte wichtige Details wie Größe, Material und besondere Vorteile enthalten, um das Vertrauen der Kund*Innen zu gewinnen und diesen ihre Kaufentscheidung zu erleichtern.
So vermeidest du diesen Fehler:
Professionelle Produktfotos: Investiere in hochwertige Fotos, die dein Produkt aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen. Achte darauf, dass die Fotos auch Details und Anwendungsbeispiele des Produkts darstellen. Verwende gegebenenfalls Infografiken, um die wichtigsten Funktionen hervorzuheben. Außerdem empfehlen wir Infografiken, welche die wichtigsten Funktionen hervorheben, und / oder sogenannte Mood-Bilder um Emotionen zu erzeugen und die Fantasie anzuregen.
Optimierte Listings: Verwende klare und präzise Produkttexte, die wichtige Keywords (siehe auch: Amazon & Google SEO) integrieren. Ein optimiertes Listing verbessert nicht nur die Auffindbarkeit, sondern hilft auch, potenzielle Kund*Innen zu überzeugen.
Bullet Points: Hebe die wichtigsten Produktmerkmale in übersichtlichen Bullet Points hervor. Stelle dabei sicher, dass jeder Punkt einen klaren Nutzen bzw. Vorteile für die Kund*In aufzeigt und leicht verständlich ist. Kund*Innen wollen relevante Informationen schnell erfassen können.
A/B-Tests durchführen: Führe regelmäßig A/B-Tests durch, um zu sehen, welche Titel, Bilder oder Bullet Points besser funktionieren. Dies hilft dir, deine Listings kontinuierlich zu optimieren und die Konversionsrate zu verbessern.
3. Vernachlässigung von Amazon SEO und PPC
Ohne eine gute Amazon SEO-Strategie und effektive PPC-Kampagnen kann dein Produkt in den Suchergebnissen untergehen. Viele Seller unterschätzen die Bedeutung dieser Maßnahmen für die Sichtbarkeit und den Umsatz. Eine effektive Amazon SEO-Strategie kann dein Produkt auf die erste Seite der Suchergebnisse bringen, während gut durchdachte PPC-Kampagnen gezielt Kunden ansprechen und die Verkaufschancen erhöhen.
So vermeidest du diesen Fehler:
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Keyword-Optimierung: Recherchiere relevante Keywords und verteile sie strategisch bzw. nach Wichtigkeit in deinem Listing. Titel, Bullet Points, Produktbeschreibung und Backend-Keywords sind wichtige Bereiche, um Keywords zu platzieren. Nutze Tools wie Helium 10 oder MerchantWords, um die besten Keywords zu finden.
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PPC-Kampagnen: Setze auf gezielte PPC-Kampagnen, um die Sichtbarkeit deiner Produkte weiter zu erhöhen. Starte am besten mit einer Mischung aus automatischen und manuellen Kampagnen. Nutze die Keywords aus deiner Recherche für die Ausspielung deiner Produkte über manuelle Kampagnen und automatische Kampagnen um weitere wertvolle Keywords zu sammeln. Mit diesen kannst du dann wiederum deine manuellen PPC-Kampagnen und deine Listings optimieren.
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Kontinuierliche Überwachung: Analysiere regelmäßig die Performance deiner Listings und passe deine Strategien entsprechend an. Teste verschiedene Ansätze, um die beste Kombination von Keywords, Geboten und Zielgruppenansprache zu finden. Amazon ist ein dynamischer Marktplatz, daher müssen Strategien regelmäßig angepasst werden.
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ACoS, ROAS und ROI im Blick behalten: Überwache die Kosten pro Verkauf (ACoS / ROAS) deiner PPC-Kampagnen und stelle sicher, dass diese im Verhältnis zu deinem Gewinn vertretbar sind. Ein gesunder ACoS bzw. ROAS trägt wesentlich zu einem profitablen Geschäft bei.
4. Schlechte Preisgestaltung und Margenmanagement
Die richtige Preisgestaltung ist essenziell für deinen Erfolg als Amazon-Verkäufer*In. Zu hohe oder zu niedrige Verkaufspreise können deine Marge oder deinen Umsatz negativ beeinflussen. Eine falsche Preisstrategie kann zu stagnierenden Verkäufen führen, da Kund*Innen entweder von überhöhten Preisen abgeschreckt oder durch zu niedrige Preise misstrauisch werden.
So vermeidest du diesen Fehler:
Wettbewerbsanalyse: Vergleiche deine Preise mit denen deiner Wettbewerber*Innen. Analysiere dabei nicht nur den Preis, sondern auch das Preis-Leistungs-Verhältnis und überlege, welche zusätzlichen Werte du bieten kannst, um den Preis zu rechtfertigen.
Kostenkalkulation: Berücksichtige alle Kosten, einschließlich Fulfillment by Amazon (FBA)-Gebühren, Versand, Verpackung und Werbekosten, um sicherzustellen, dass deine Marge ausreichend ist. Denke daran, auch variable Kosten wie Retouren oder Werbeaktionen zu berücksichtigen.
Dynamische Preisstrategie: Nutze Tools zur Preisoptimierung, um deine Preise automatisch an Marktveränderungen anzupassen. Diese Tools helfen dir dabei, wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig deine Gewinnspannen zu maximieren. Regelmäßige Preisüberprüfungen sind wichtig, um auf Marktveränderungen reagieren zu können.
Psychologische Preisgestaltung: Setze auf psychologisch ansprechende Preise (z. B. 19,90 € statt 20,00 €), um die Kaufbereitschaft zu erhöhen. Diese kleine Anpassung kann oft einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben. Studien zeigen, dass Kund*Innen bei Preisen, die knapp unter einer runden Zahl liegen, eher zugreifen, da diese Preise als günstiger wahrgenommen werden.
5. Mangelhaftes Retourenmanagement und Kundenservice
Schlechtes Retourenmanagement und schlechter Kundenservice führen zu negativen Bewertungen und sinkenden Verkäufen. Da Amazon großen Wert auf Kundenzufriedenheit legt, und du als Amazon Seller dafür verantwortlich bist, dass deine Kund*Innen ein positives Einkaufserlebnis haben. Unzufriedene Menschen hinterlassen nicht nur negative Bewertungen, sondern können deinem Ruf bzw. dem deiner Marke auch langfristig schaden.
So vermeidest du diesen Fehler:
Effizientes Retourenmanagement: Implementiere ein klares System für die Abwicklung von Retouren und stelle sicher, dass Kundenanfragen schnell beantwortet werden. Ein einfaches und transparentes Retourenverfahren trägt wesentlich zur Kundenzufriedenheit bei.
Hervorragender Kundenservice: Sei stets hilfsbereit und professionell im Umgang mit Kund*Innen, um positive Bewertungen zu fördern. Beantworte Fragen schnell und vollständig, und gehe auf individuelle Anliegen ein. Nutze Vorlagen für häufige Fragen, um den Prozess zu beschleunigen, aber passe deine Antworten an die Situation der Kund*In an.
Feedback nutzen: Analysiere Kundenfeedback, um kontinuierlich Verbesserungen an deinen Produkten und deinem Service vorzunehmen. Negative Bewertungen können wertvolle Hinweise darauf bieten, was verbessert werden kann. Kontaktiere unzufriedene Kund*Innen, um Lösungen anzubieten, und zeige ihnen, dass dir ihre Meinung wichtig ist.
Vorbeugende Maßnahmen: Überlege, welche Probleme Kund*Innen mit deinem Produkt haben könnten, und gib ihnen bereits im Vorfeld klare Anleitungen oder Hinweise, um Missverständnissen vorzubeugen. Eine gut informierte Kund*In ist weniger geneigt, eine Rücksendung vorzunehmen.
Zusammenfassung der fünf häufigsten Fehler
Fehler | Lösung |
---|---|
Unzureichende Produktrecherche | Gründliche Markt- und Nischenanalyse durchführen |
Schlechte Produktfotos und Listings | Hochwertige Fotos und optimierte, keywordreiche Listings erstellen |
Vernachlässigung von SEO und PPC | Amazon SEO optimieren und gezielte PPC-Kampagnen nutzen |
Schlechte Preisgestaltung | Wettbewerbsfähige Preise festlegen und Margen kalkulieren |
Mangelhaftes Retourenmanagement | Effizientes Retourenmanagement und exzellenter Kundenservice |
Erfolgreich auf Amazon verkaufen
Der Amazon-Kosmos bietet dir immense Chancen, birgt aber auch einige Fallstricke. Indem du häufige Fehler vermeidest und die richtigen Strategien anwendest, kannst du deinen Umsatz steigern und dir einen langfristigen Erfolg sichern. Es ist aber wichtig, kontinuierlich zu lernen und dich an die sich ständig ändernden Marktbedingungen anzupassen.
Wichtig: Eine detaillierte Marktanalyse, optimierte Listings, effektive Amazon SEO und ein gutes Retourenmanagement sind Schlüsselkomponenten deines Amazon-Geschäfts. Wenn du all diese Aspekte berücksichtigst, wirst du dich erfolgreich von der Konkurrenz abheben können.
Melde dich gerne bei uns, wenn du Unterstützung benötigst. Wir unterstützen dich in allen Bereichen, von der Produktrecherche über die Erstellung optimierter Listings bis hin zu gezielten Marketingstrategien und Kundenservice-Verbesserungen.
Egal ob du gerade erst anfängst oder mitten in der Skalierung steckst – der Amazon Dschungel kann überwältigend sein. Unübersichtliche Daten, endlose Herausforderungen und unerwartete Stolpersteine machen das Vorankommen schwer. Doch du musst nicht allein kämpfen. Wir Entdschungler stehen dir zur Seite, um dir den Weg zu ebnen und dein Business aus dem Dickicht zu befreien.
Häufig gestellte Fragen
Beginne mit einer gründlichen Produktrecherche und melde dich dann bei Seller Central an. Es ist wichtig, sich mit den Grundlagen vertraut zu machen und die Regeln und Richtlinien von Amazon genau zu verstehen. So vermeidest du unangenehme Überraschungen und kannst von Anfang an effektiv agieren.
Tools wie Helium 10 und AMZScout sind sehr hilfreich. Diese Tools bieten umfangreiche Analysen zu Verkaufszahlen, Wettbewerbern und potenziellen Nischen. Nutze sie, um die besten Produkte / Nischen für deinen Einstieg zu finden.
Recherchiere relevante Keywords und integriere sie in Titel, Bullet Points und Beschreibung. Achte darauf, dass dein Listing sowohl für den Algorithmus als auch für die Kunden ansprechend ist. Eine gute Balance zwischen Keywords und flüssigen, verständlichen Texten ist entscheidend, um sowohl sichtbar zu sein als auch die Kunden zu überzeugen. In unserem Beitrag: Amazon & Google SEO geben wir dir 10 Tipps für gute Rankings auf beiden Plattformen.
Starte mit einem Mix aus automatischen und manuellen Kampagnen. Analysiere die Ergebnisse und erweitere dann die manuellen Kampagnen mit den gut performenden Keywords aus den Auto-Kampagnen. Setze gezielte Gebote für profitablere Keywords und reduziere das Budget für schlecht performende Keywords bzw. pausiere diese. Die kontinuierliche Optimierung deiner PPC-Kampagnen ist entscheidend für deren Erfolg.
Implementiere einen klaren Retourenprozess, reagiere schnell auf Kundenanfragen und nutze ggfs. Softwarelösungen zur Verwaltung. Transparenz und schnelle Reaktionen sind der Schlüssel, um Kund*Innen zufriedenzustellen und negative Bewertungen zu vermeiden. Stelle sicher, dass Kund*Innen wissen, was sie im Falle einer Rücksendung erwartet, und gestalte den Prozess so einfach wie möglich.
Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet, um die fünf häufigsten Fehler von Amazon Sellern zu vermeiden. Der Weg zum Erfolg auf Amazon ist selten einfach, aber mit der richtigen Vorbereitung und einem klaren Fokus auf Kundenzufriedenheit und Marktanalyse kannst du deine Ziele erreichen. Wir unterstützen dich gerne dabei.